Während die Stadt Neubulach in diesem Jahr ihr 750-jähriges Jubiläum feiert und auch die Nachbargemeinde Neuweiler ihre „Goldene Hochzeit“ begeht, blickt der DRK-Ortsverein Neubulach/Neuweiler e.V. in diesem Jahr immerhin auf ein stolzes 30-jähriges Bestehen zurück. In einen gesonderten Festakt soll dies jedoch nicht münden, schließlich habe man durch die beiden anderen Jubiläen zusätzlich zahlreiche sanitätsdienstliche Aufgaben zu stemmen – im nächsten Jahr jedoch, soll den 112 aktiven Mitgliedern Dank gezollt werden. Geplant ist ein Ausflug nach Solferino, der Geburtsstätte des Roten Kreuzes.
Bei der Jahreshauptversammlung zeichnete sich nach dem Bericht des ersten Vorsitzenden Jörg Pfrommer ein konträres Bild ab: In der Anfangszeit des DRK in Neubulach mit 14 Gründungsmitgliedern wollte man „alles gemütlicher und ruhiger angehen - also weniger machen“, so Pfrommer. Heute sei jedoch klar, dass das Aufgabenfeld stetig wachse und daher vor allem weitere ehrenamtliche Unterstützung benötigt werde. Vor allem die bürgernahe Sozialarbeit soll weiter ausgebaut werden. Vor diesem Hintergrund freue man sich besonders, dass bei den turnusgemäßen Wahlen mit Daniela Wolf erstmals die Position der Ortssozialleitung besetzt werden konnte.
Sowohl der Bericht des Vorsitzenden, als auch der Rückblick der Bereitschaftsleitung unter Tamara Goltz und Holger Maisenbacher machten deutlich: Das Einsatzspektrum der Einsatzkräfte verändert sich. Immer häufiger müssen die Ehrenamtlichen zu sogenannten Betreuungslagen ausrücken. Eine solche tritt ein, wenn viele unverletzte Menschen aufgrund einer außergewöhnlichen Situation, beispielsweise nach Unfällen, Naturkatastrophen oder Evakuierungen, über einen gewissen Zeitraum versorgt, betreut und untergebracht werden müssen. Darauf hat der Ortsverein reagiert und sich mit zusätzlichem Material auf entsprechende Lagen vorbereitet. Weitere Feldbetten und ein aufblasbares Rettungszelt stehen auf der Liste, für letzteres muss der Ortsverein 12.000 Euro berappen. Eine Summe, die nach Abzug der eingegangenen Spenden überwiegend aus Rücklagen finanziert werden muss.
„Vor diesem Hintergrund sind wir dankbar, dass uns knapp 800 Fördermitglieder regelmäßig finanziell unterstützen“, erklärt Pfrommer. Ohne deren monetäre Zuwendungen wäre die Arbeit des Ortsvereins nicht sichergestellt. Eine sehr gute und breit gefächerte Jugendarbeit, der Bevölkerungsschutz, die Arbeit mit den Senioren, die Blutspende und vieles mehr tragen zu einem sozialen Miteinander in Neubulach und Neuweiler bei. „Dieses breite Aufgabenspektrum erfordert nicht nur engagierte Helferinnen und Helfer, sondern auch die entsprechende finanzielle Basis“, betont Pfrommer.
Besonders die Jugendarbeit liegt dem Ortsverein am Herzen. Durch regelmäßige Gruppenstunden, Ausbildungen und gemeinsame Aktivitäten werden junge Menschen schon frühzeitig an ehrenamtliches Engagement herangeführt. Jugendleiter Mika Müller betonte aber auch hier: „Um unsere Kinder und Jugendlichen adäquat betreuen und ausbilden zu können, benötigen wir vor allem ein stark aufgestelltes Jugendleiterteam.“ Hier gebe es noch Luft nach oben. Insbesondere der Blick in die Zukunft macht deutlich, wie wichtig die Jugendarbeit ist, denn aus ihr gehen engagierte junge Menschen hervor, die im Bevölkerungsschutz eine zentrale Rolle spielen: Einsätze bei Unfällen, Katastrophen oder größeren Veranstaltungen erfordern eine gut ausgestattete und geschulte Mannschaft.
Es wird deutlich: Langweilig ist es den 14 Gründungsmitgliedern, von denen heute noch fünf im Ortsverein aktiv sind, in den vergangenen 30 Jahren nicht geworden. Und auch Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp zeigte sich dankbar dafür, ein so aktives DRK in der Stadt zu haben: „Wir wissen nicht, in welche kritischen Situationen wir in der heutigen Zeit noch kommen werden und wie dankbar wir für Ihren Katastrophenschutz noch sein werden“.
Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde der erste Vorsitzende, Jörg Pfrommer, wiedergewählt. Als stellvertretende Jugendleiterin wurde Kim Armbruster in ihrem Amt bestätigt. Mit Daniela Wolf konnte das Amt der Ortssozialleitung erstmals besetzt werden. Kristin Börner behielt das Amt der Schriftführerin. Als Beisitzer wurden Jan Philipp Lürßen und Leon Starkov gewählt, letzterer löst damit Heiko Funk in der Vorstandschaft ab.